Konzertsaison 2011/2012, 1. Konzert

Samstag 19. November 2011, 20:00 Uhr, Martinskirche Basel

Sonntag 20. November 2011, 17:00 Uhr, Martinskirche Basel

Hector Berlioz (1803-1869)
L’enfance du Christ, Trilogie sacrée, op. 25

 

Jörg Dürmüller (Tenor) – Erzähler / Centurion

Christina Daletska (Mezzosopran) – Maria

Marcin Habela (Bariton) – Joseph / Polydorus

Philippe Fourcade (Bass) – Herodes / Hausvater

 

Orchester: L’arpa festante (München)

auf Instrumenten der Zeit von Berlioz

 

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Presseschau

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Die Oberbadische (PDF)

Zum Konzert

Nur wenige Komponisten haben die Möglichkeit der Verschmelzung von Musik und Drama so schöpferisch ausgelotet wie Hector Berlioz. Jedes seiner grösseren Werke erkundet eine ganz neue Lösung zu einem musik-dramatischen Problem. Insofern ist «L’enfance du Christ» trotz des Verzichts auf die Monumentalwirkung seiner früheren Chorwerke kein Sonderfall, sondern erwuchs unmittelbar aus der Absicht, die seltsam zauberhafte, manchmal archaische Atmosphäre der Weihnachtsgeschichte einzufangen.

Die «Trilogie Sacrée» ist als eine Folge von Bildern (Tableaux) aufgebaut, welche an die Illustrationen alter Messbücher erinnern. Um von einem Bild zum nächsten zu gelangen, entwickelte Berlioz spannende orchestrale Überleitungen, die man als durchaus «filmisch» bezeichnen kann.

Der erste Teil schildert den Traum des Königs Herodes, ein Kind werde ihn vom Thron stürzen. Er endet mit der Krippe in Bethlehem. Der kurze zweite Teil besteht aus dem Abschiedsgesang der Hirten bei der Flucht der heiligen Familie. Der dritte Teil berichtet von deren Ankunft und Aufnahme in Ägypten.

Die Verwendung des Orchesters ist raffiniert und innovativ. Der Chor wird vielseitig, teilweise auch unsichtbar hinter der Bühne eingesetzt, zudem übernimmt er, wie auch die vier Solisten, ganz unterschiedliche Rollen. All dies macht diese Einzelbilder aus der Weihnachtsgeschichte zu einem für Berlioz typischen, spannenden musik-dramatischen Erlebnis.

Adrian Stern